
Im Rahmen der heurigen Feierlichkeiten zum 200jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit Brasiliens veranstaltete die Botschaft Brasília zwischen 6. und 8. Juni in São Paulo und Rio de Janeiro insgesamt drei Festsymposien zu den österreichisch-brasilianischen Beziehungen, deren Einfluss auf den Aufbau des brasilianischen Staates und seiner Gesellschaft sowie die Einbindung in die internationale Gemeinschaft. Höhepunkt war das Symposium am 7. Juni in Kooperation mit dem brasilianischen Außenministerium an dessen früherem Sitz im Palácio do Itamaraty in Rio, an dem neben hochrangigen diplomatischen Vertreter_innen und Abgeordneten auch zwei Mitglieder der früheren brasilianischen Kaiserfamilie sowie Prinz Gundakar von und zu Liechtenstein und seine Gemahlin Prinzessin Marie d’Orléans teilnahmen. Führende Historiker, Autoren, Kuratoren, Verleger und Rechtshistoriker aus Österreich und Brasilien beleuchteten den Stand der Forschung zu den vielfältigen wechselseitigen Beziehungen, die durch Einbindung des Bildungsministeriums und der Institution Bildung&Wirtschaft in eine Überarbeitung von Lehrplänen und -materialien für den Geschichtsunterricht führen soll. Zudem ist die Publikation der wissenschaftlichen Texte in Form eines e-Books geplant.
Die Symposien am Martius-Staden-Institut in São Paulo am 6. Juni sowie bei Bildung&Wirtschaft in Rio am 8. Juni legten ihren Fokus auf die Rolle der habsburgischen Erzherzogin Leopoldina und durch Heirat Kaiserin von Brasilien als Architektin der Dekolonialisierung sowie beim Staats- und Gesellschaftsaufbau; Schüler_innen der Oberstufe zählten bei letzteren zwei Events zum Publikum.