Nachhaltiges Pozuzo / Botschaft Lima

Workshops zu einer nachhaltigen Nutzbarmachung der Tiroler Kulturelemente und Biodiversität für die Entwicklung der multikulturellen Gemeinde

Bild: Österreichische Botschaft Lima

Von 5. Mai – 10. Juni

Unter dem Titel „Nachhaltiges Pozuzo 2023“ (Pozuzo Sostenible 2023) finden vom 5. Mai bis zum 10. Juni 2023 in Pozuzo – einer im zentralen Amazonas-Hochland (Selva Central) von Peru gelegenen, Mitte des 19.Jhs von vorwiegend Tiroler zusammen mit rheinländischen Auswanderern gegründeten Gemeinde – in drei Modulen Workshops statt, bei denen den lokalen Teilnehmer:innen von Experten konkrete Befähigungen vermittelt werden, die nützlich sind, um Tourismus, Landwirtschaft und Hausbau in der Gemeinde auf nachhaltige und energieeffiziente Weise zu entwickeln.

Auf Anregung der Österreichischen Botschaft Lima, die das Projekt mit vom BMEIA unter der Zweckbindung „Kultur und Entwicklung“ zur Verfügung gestellten Mitteln in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Freundeskreis für Pozuzo förderte, werden die Workshops von engagierten Pozuziner:innen mit Unterstützung einer Fachgruppe der Katholischen Universität Lima und tatkräftiger Mithilfe eines österr. Auslandszivildieners organisiert. Abgehalten werden sie im neuen Kulturzentrum von Pozuzo, das im Vorjahr mit Hilfe von Innsbrucker Architekturstudent:innen errichtet wurde, sowie in der Casa Palmatambo, dem kürzlich originalgetreu renovierten traditionellen Familienhaus der Tiroler Auswandererfamilie Egg.

Zu den bei den Workshops vermittelten praktischen Befähigungen bzw. Techniken zählen unter anderem: Herstellung von Bioinsektiziden, Einsatz von Permakulturen, innovative Verwendung lokaler Produkte, Bau geodätischer Kuppeln mit hoher Energieeffizienz, Herstellung von Solartrocknern und Biogasanlagen, Dachstuhlbau, etc.

Im Anschluss an ein 2021/22 erfolgreich durchgeführtes Projekt, bei dem es darum ging, durch Anlegung eines Themenweges die marginalisierte Bevölkerung eines entlegenen Weilers der weitläufigen Gemeinde in nachhaltige Tourismusangebote der Gemeinde Pozuzo einzubeziehen, zielte auch das dieses Projekt darauf ab, von einer bloßen Förderung des Erhalts Tiroler Brauchtums dazu überzugehen, Pozuzo auf einem Entwicklungsweg zu unterstützen, bei dem das Tiroler Kulturerbe als integraler Teil und besonderer Mehrwert der heute multikulturellen Identität der Gemeinde verstanden wird, die zusammen mit der reichhaltigen Biodiversität und faszinierenden Landschaft des Gebiets die Chance bietet, um eine sich durch nachhaltig betriebenen Tourismus und Landwirtschaft auszeichnende, möglichst klimaneutral wirtschaftende Modellgemeinde aufzubauen, an der alle sozialen und ethnischen Schichten inklusiv teilhaben.