Vernissage: 24. Juni 2021, 18.00
Ausstellungsdauer: bis 27. August 2021
Bratislava, Österreichisches Kulturforum, Hodžovo nám. 1/A
Roland Goeschl 1932 Salzburg – 2016 Wien
Nach dem Besuch der Salzburger Sommerakademie 1954 bei Giacomo Manzù 1956–60 studierte Roland Goeschl Bildhauerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Fritz Wotruba. 1961: Bildhauersymposion in Berlin. 1962: erste Einzelausstellung in der Wiener Galerie Würthle. Studienaufenthalte in Berlin, London und Paris prägen seine Entwicklung in den 60er-Jahren. 1963–66 war er Assistent Fritz Wotrubas an der Wiener Akademie. Seit 1962: Mitglied der Wiener Secession. 1964 und 1968 vertritt er Österreich auf der Dokumenta III und IV in Kassel, 1968 (gemeinsam mit Josef Mikl) auf der Biennale von Venedig. 1972 übernahm Goeschl eine Professur am Institut für zeichnerische und malerische Darstellung an der Technischen Universität Wien.
Goeschl formte anfänglich kleinere, von der menschlichen Figur ausgehende Bronzeplastiken. Im Gegensatz zu Wotruba negierte Goeschl jegliche kubistische Regelmäßigkeit zugunsten einer runden, an die organische Materie erinnernden Formensprache. Ab 1963 schafft Roland Goeschl überwiegend großformatige abstrakt geometrische Gebilde, wobei er mit verschiedensten Materialien experimentierte und die Farben Rot, Blau, Gelb als für sein Œvre signifikantes Gestaltungsmittel einsetzte. Seine farbige Erweiterung der Plastik (“Farbe muss Material werden“, Zitat Roland Goeschl) beschert dem auf puren Grundformen beruhenden Konstruktivismus zusätzlich abwechslungsreiche Vielfalt. Skulpturale Form und Farbe ergeben eine Einheit, indem das eine mit dem anderen eine notwendige Verbindung eingeht. Durch die nuanciert versetzte, streng geometrischen Prinzipien gehorchende Choreografie der Wiederholung gleicher Grundformen scheinen die Objekte in steter Bewegung.
Zeichnungen, Radierungen, Siebdrucke und Collagen begleiten sein plastisches Schaffen. Goeschl war auch als Stadtplaner, Fassadengestalter und Schöpfer von Kurzfilmen tätig.