Eine Ausgabe gegen Apathie und bürgerliche Untätigkeit verspricht das internationale Dokumentarfilmfestival One Word Romania, das vom 5. bis 14. April in Bukarest und vom 15. bis 25. April online stattfinden wird. Unter der künstlerischen Leitung der Regisseurin Andreea Lăcătuș hinterfragt das Festival nicht nur den Kontext zum nationalen und europäischen Wahljahr, sondern auch Lebens-, Moral- und Einstellungsentscheidungen. An die Glaubensfreiheit und die Akzeptanz der religiösen Überzeugungen anderer erinnert zum Beispiel der Film „Zwischen uns Gott” von Rebecca Hirneise (2024, Österreich), der am 7.04.2024, 18.00 Uhr, im Cinema Union (Str. Ion Câmpineanu 21) und am 14.04.2024, 16.00 Uhr, im Cinema Elvire Popesco (Bd. Dacia 77) gezeigt wird. Die Vorführung am 7. April findet in Anwesenheit der Regisseurin statt, die mit dem Publikum über die Themen des Dokumentarfilms diskutieren wird. Die Veranstaltung wird vom Österreichischen Kulturforum unterstützt.
Für ihren Film hat Rebecca Hirneise mehrere Generationen ihrer evangelisch-methodistischen Familie eingeladen, um zum ersten Mal über ihren Glauben zu sprechen. Das Gespräch offenbart die unterschiedlichsten persönlichen Beweggründe für den Glauben, von absoluter Bibeltreue bis zur Inanspruchnahme der Freiheit, nicht zu glauben.
„‘Zwischen uns Gott‘ ist zugleich ein Film über Freiheit und ihre Grenzen. Indem die Filmemacherin Rebecca Hirneise das Verhältnis ihrer eigenen Großfamilie zur protestantischen Religion hinterfragt, verwandelt sie diesen durch die Kameralinse geöffneten Raum in einen der Begegnung und Auseinandersetzung. Das Ergebnis kann nur widersprüchlich sein: Die Diskussionen dringen in psychologische Tiefen und Motivationen vor, die intim sind – oder auch nicht. Ausgehend von der eigenen Beziehung zu Gott zieht der Film konzentrische Kreise um die Idee des Glaubens, von schlichter Neugierde über einen stumpfen Fanatismus bis hin zu den Meinungen anderer. Ein bekanntes Bild der praktizierenden Bevölkerung Österreichs beschreibt diese Meinungsvielfalt perfekt: Auf der einen Seite sehen wir ein weit geöffnetes Tor zu einer Straße voller Menschen, die sich vergnügen und in einem verheerenden Feuer enden; und auf der anderen Seite einen kaum erahnten Eingang, der zur Erfüllung des Himmels führt. Zwischen diesen beiden Alternativen versucht die Filmemacherin, einen Weg zu finden, der ihren eigenen Überzeugungen entspricht – und gleichzeitig ihre Familienmitglieder zu einer introspektiven Geste herauszufordern, die mehr von dem offenbaren kann, was sie wirklich sind.“ (Victor Morozov)