
26. November – Mitte Jänner
„…wir schreiben nur dann, wenn wir jenen Augenblick erreichen, dem wir uns zugleich nur im durch die Bewegung des Schreibens eröffneten Raum annähern können. Um schreiben zu können, müssen wir schon schreiben. Dieser Widerspruch fasst zugleich das Wesen des Schreibens, die Schwere der Erfahrung und den Sprung der Inspiration in sich.“
— Maurice Blanchot, Der literarische Raum
Unter dem Titel „Der literarische Raum“ wird die Dialogausstellung von Károly Klimó und Karoline Pöhn im Ausstellungsraum des Österreichischen Kulturforums Budapest am 26. November eröffnet.
Der Dialog zwischen dem ungarischen Maler Károly Klimó und der österreichischen Textilkünstlerin Karoline Pöhn schafft einen gemeinsamen Raum, in dem Bild und Wort sich zurücknehmen, um etwas Drittem Platz zu machen: der Stille, der Abwesenheit. Dieser Raum gehört dem Verschwinden.
Blanchot zufolge liegt das wahre Zentrum des literarischen Raums im Blick des Orpheus – in jenem Moment, in dem er sich umdreht, um Eurydike zu sehen, und sie gerade dadurch verliert. Die Ausstellung erkennt sich darin wieder: Der, der die Quelle sehen will, trifft schließlich auf die Dunkelheit. Klimós Malerei und Pöhns textile Arbeiten begegnen sich in dieser Wendung – dort, wo das Werk zugleich entsteht und vergeht.
Die Ausstellung ist bis zur Mitte Jänner zu sehen, und wird von Krisztián Kukla kuratiert.