Hommage an Friedericke Mayröcker / Kulturforum Brüssel

Das Schreiben und das Schweigen

Das Bild zeigt ein Schwarz-Weiß-Bild der österreichischen Schriftstellerin Friederike Mayröcker, einer älteren Frau mit schulterlangem dunklem Haar. Sie trägt einen schwarzen Pullover und eine lange Halskette, ihre untere Hälfte ist auf dem Bild nicht zu sehen. Sie sitzt auf einer Couch in einem Café und liest eine Zeitung.
Bild: © Alain Barbero

05. Juni

Friederike Mayröcker ist eine der markantesten literarischen Stimmen Österreichs. Dieser Schriftstellerin, die im Dezember l. J. 100 Jahre alt geworden wäre, ist ein besonderer Abend in der Cinematek in Brüssel gewidmet.

Der Dokumentarfilm Die Stille und das Schreiben (2009) von Carmen Tartarotti lädt ein, in Mayröckers Welt einzutauchen, fernab von klassischen Biografien. Ausgestattet mit einer Kamera und einem Mikrofon besucht sie die Schriftstellerin in ihrem Haus in Wien und folgt ihr bei ihren Lesungen. Tartarotti stellt keine Fragen und verlangt keine Antworten. Der Film zeigt vielmehr eine Montage aus unstrukturierten Bildern, Textfragmenten, gelegentlichen Kommentaren und alltäglichen Handlungen, die den inneren Monolog der Schriftstellerin bilden.

Im Anschluss an die Vorführung findet eine Diskussion sowie eine Tributlesung statt, eine Hommage mit Inge Arteel, Mitherausgeberin des Mayröcker Handbuchs (Metzler 2024), und der österreichischen Dichterin Judith Nika Pfeifer, die in ihrer Arbeit Überschneidungen zwischen Sprache, Klang und visueller Kunst erforscht.