Viktor Ullmann und Rainer Maria Rilke / Kulturforum Berlin

Melodram für Sprecher und Klavier

Das Bild zeigt die Pianistin Senka Brankovic und den Sprecher Helmut Mooshammer in einer Halbtotalen, beide von der Hüfte aufwärts, vor einem neutralen, hellen Hintergrund. Links im Bild steht die Pianistin mit kurzen, leicht gewellten, hellbraunen Haaren. Sie trägt ein schwarzes Oberteil und lächelt leicht, während sie nach links aus dem Bild schaut. Ihre Hände ruhen auf ihren Hüften, was ihr eine selbstbewusste und entspannte Haltung verleiht. Rechts von ihr steht ein Mann mit grauem Haar und Bart, der nach rechts blickt. Er trägt einen schwarzen Rollkragenpullover und hat einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Die beiden Personen sehen sich nicht an.
Bild: Nicole Bernard

23. Oktober

In einem Brief aus dem Frühjahr 1918 bat Viktor Ullmann Anny Wottitz, ihm Bücher an die Front zu schicken. Eines der Werke, das er schließlich erhielt, war Rainer Maria Rilkes Prosagedicht „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“.  Es erzählt die Geschichte eines jungen Soldaten, der im Türkenkrieg schließlich den Tod findet. Ullmann selbst diente als Fähnrich (Cornet) in Italien und las das Gedicht noch während seiner Stationierung. Jahre später, 1944, als Insasse im Konzentrationslager Theresienstadt, verwandelte Ullmann das Werk in ein Melodram für Sprecher und Klavier. Es war eines seiner letzten Werke, bevor er am 16. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und unmittelbar nach seiner Ankunft ermordet wurde.

Am 23. Oktober wurde dieses Werk nun im Kulturforum Berlin, in Kooperation mit der Moses-Mendelssohn-Stiftung und GRAMOLA / Wien, und mit Senka Brankovic am Klavier und Helmut Mooshammer als Sprecher, aufgeführt.

Mehr Informationen: www.wortklaenge.com