10. Oktober – 10. November
In ihrem Projekt POČIMALJA erforscht die bosnisch-kroatische Künstlerin Lala Raščić den regionalen Brauch, beim Singen eine Kupferpfanne manuell in Bewegung zu versetzen.
Tepsijanje entstand ursprünglich aus einer Not heraus: Im Umfeld äußerst patriarchaler Strukturen wurde Frauen der Zugang zu Musikinstrumenten verwehrt, weshalb diese während der Zeit des Omanischen Reiches auf Haushaltsgegenstände – in diesem Fall eine Kupferpfanne – zurückgriffen. Raščić reinterpretiert die bis heute vorwiegend von Frauen praktizierte musikalische Praxis daher als feministische Geste und setzt sich kritisch mit gängigen Vorstellungen von Folklore auseinander.
Die Ausstellung dazu wird am 10. Oktober im Landesmuseum in Sarajewo eröffnet, gefolgt von einem Tepsijanje-Summit, einem Symposium und einem Gespräch mit der Künstlerin. Unterstützt wird das Projekt vom Österreichischen Kulturforum Sarajewo und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.