Vortrag Hermann Czech / Kulturforum Brüssel

Josef Hoffmann, Adolf Loos und Josef Frank: Ein Wiener Antagonismus in der modernen Architektur

Das Bild zeigt zwei schwarz-weiße Porträtfotos. Auf der linken Seite ein Bild von Adolf Loos und auf der rechten Seite eines von Josef Hoffmann. Beide Männer haben Schnurrbärte und kurze Haare und blicken direkt in die Kamera.
Bild: urheberrechtsfrei

24.03.2024, 14:00, Musée Art et Histoire

Der Wiener Architekt und Kunsttheoretiker Hermann Czech wird im Rahmen der Ausstellung „Josef Hoffmann – Im Bann der Schönheit“ im Musée Art et Histoire  den Vortrag halten: Josef Hoffmann, Adolf Loos und Josef Frank: Ein Wiener Antagonismus in der modernen Architektur

Die designtheoretischen Positionen von Josef Hoffmann und Adolf Loos schienen zu ihrer Zeit unvereinbar. Dieser Gegensatz ist laut Hermann Czech auf einen tieferen künstlerischen und kulturellen Antagonismus zurückzuführen: Wien um 1900 war die Stadt der wunderbaren Kunstwerke von Gustav Klimt, Hugo von Hofmannsthal, Richard Strauss und auch Josef Hoffmann. Aber in der gleichen Stadt und Zeit gab es Kokoschka, Karl Kraus, Schönberg, Wittgenstein, Freud und Loos, die darlegten, dass es in Kunst und Kultur weniger um Schönheit als um Wahrheit geht. Dieser Antagonismus lässt sich bis in die jüngere Wiener Architekturgeschichte hinein in der Gegenposition von Hans Hollein versus arbeitsgruppe 4 und anderen verfolgen. Letztere – Johannes Spalt und Fritz Kurrent – haben sogar darauf hingewiesen, dass Josef Frank – eine halbe Generation jünger als Hoffmann und Loos – eine Synthese aus deren architektonischen Positionen zu schaffen vermochte.