13. März 2024
Im Mittelpunkt der Konferenz steht die italienische Neuauflage der Kurzgeschichtensammlung “Ein Landarzt”.
Professor Luca Crescenzi, Präsident des Instituts für Germanistik in Rom und ordentlicher Professor an der Universität Ca’ Foscari, wird darüber sprechen, inwiefern Kafka sowohl als der repräsentativste Autor der deutschen Moderne als auch als der hermetischste betrachtet werden kann. Die enorme Anzahl von Interpretationen, die versucht haben, den Inhalt seines Werks zu umschreiben, hat dem Bedürfnis nach Klarheit nicht gedient und ist in gewisser Weise für die Verwirrung verantwortlich, die um seine Poetik herrscht. Crescenzi zufolge ist Kafka jedoch kein unverständlicher oder gar besonders schwieriger Autor: Er muss jedoch ohne unnötige oder gar schädliche Anstrengung gelesen werden. Milan Kundera forderte, Kafka wie jeden anderen Erzähler zu lesen und hundert Jahre nach seinem Tod ist es vielleicht an der Zeit, diese Anregung aufzugreifen. In der Veranstaltung wird versucht werden, anhand der Lektüre einiger grundlegender Texte aus Kafkas Werk Grundprinzipien seiner Poetik nachzuzeichnen.
Der Vortrag von Professor Luca Crescenzi findet am Mittwoch, den 13. März um 18 Uhr im Palazzo Antonini in Udine statt. Die Veranstaltung wird auch live unter dem folgenden Link übertragen: https://tinyurl.com/44jsjm6u