25. Mai bis 1. Juni 2023
Neue digitale Technologien erscheinen allmählich auch auf der Bildfläche in Bereichen, die nicht zu einer futuristischen Welt zu gehören scheinen, wie Kulturerbe und Museen. SystemKollektiv, ein kreatives junges Künstlerduo aus Wien, widmet sich der digitalen künstlerischen Erkundung.
Daniela Weiss und Jascha Ehrenreich absolvierten gemeinsam mit ausgesuchten Studierenden der 3D- Animation und VR/AR Experten einen einwöchigen Workshop in Sousse. Ziel war die Aufarbeitung von Mosaikobjekten in Form von 3D-Scans. Die Ergebnisse waren sowohl vielversprechend als auch überraschend: die Rekonstruktion einer Skulptur, die Vervollständigung eines unvollendeten Mosaiks oder sogar die Entdeckung und Verwertung architektonischer Details für eine mögliche Rekonstruktion einiger Fundstücke wurden mit den Projektpartnern des tunesischen Vereins MUSEUMLAB digital bearbeitet. Dabei unterstützte sie auch eine Kunsthistorikerin, um Theorien und Praktiken aus der Epoche besser miteinander zu erforschen. Mithilfe von Gigapixel-Technologie, Glitch-Umgebungen, 3D-Scans und Augmented Reality entstanden Vorarbeiten, welche von den Studierenden noch nachbearbeitet werden und im Anschluss daran auf der interaktiven Homepage von SystemKollektiv integriert werden.
Die Anwendung dieser Technologien im öffentlichen Kulturbereich erforderte eine professionelle Ausrüstung und hochqualifizierte Humanressourcen. Das Team von SystemKollektiv erfüllte beide Komponenten.
Tunesien verfügt über ein reiches kulturelles Erbe, und ihre zahlreichen Museen und Kunstwerke sind eine wertvolle Ressource für ihre Kultur- und Kreativwirtschaft. Gegenwärtig bemüht sich das Land, seine kulturellen und kreativen Ressourcen in digitaler Form zu bewahren, um die Daten zu sammeln und diese in den Dienst des kulturellen Erbes und der Museen zu stellen. Dank österreichischer Expertise vor Ort gelang der Aufbau entsprechender Kapazitäten und die Ausbildung der jungen tunesischen Teilnehmer:innen.