Holocaust-Gedenken in Szeged und Konferenz zur Holocaust-Erinnerung im 21. Jahrhundert / Kulturforum Budapest

Holocaust Memorial Centre Budapest

Zum 78. Jahrestag des Holocaust organisiert die jüdische Gemeinde in Szeged eine Gedenkfeier. Dabei sind die Bezüge zu Österreich wenig bekannt: Im Juni 1944 wurden fast 21.000 Jüdinnen und Juden aus Ungarn nach Strasshof gebracht und als Zwangsarbeiter in der Industrie und Landwirtschaft in Ostösterreich eingesetzt. Dies war das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen dem SS-Offizier Adolf Eichmann und der Leitung des Hilfs- und Rettungskomitees von Budapest. Die Deportationen fanden aus den Ghettos von Baja, Debrecen, Szeged und Szolnok statt. Fast alle Jüdinnen und  Juden in Strasshof, darunter auch alte Menschen und Kinder, überlebten den Krieg, weshalb viele Zeitzeug_innen über diese Deportationen sprechen konnten, insbesondere auch viele Frauen und Kinder. Diesem Umstand widmet sich eine wissenschaftliche Tagung am Holocaust Memorial Centre in Budapest, ganz besonders Überlegungen über zeitgemäße digitale Ansätze zur Erinnerung an den Holocaust unter Nutzung derartiger Interviews. Ziel der Konferenz ist der Austausch von wissenschaftlichem Fachwissen im Bereich der Holocaust- und (digitalen) Gedächtnisforschung sowie diese durch neue, sozial integrative und digitale Ansätze zu ermöglichen.