Im Kıraathane, dem 2018 eröffneten Istanbuler Literaturhaus, las der in Wien lebende, türkischstämmige Übersetzer und Literat Erhan Altan aus seiner Übersetzung des Werkes des österreichischen Schriftstellers, ehemaligen Präsidenten der Grazer Autorenversammlung sowie Stifter des gleichnamigen Literaturpreises Heimrad Bäcker.
E. Altan: „Heimrad Bäckers „nachschrift“ (TR: „tutanak“) ist ein Werk der dokumentarisch-konkreten Dichtung über den Holocaust und besteht nur aus Zitaten von Täter- und Opfertexten. H. Bäcker hat in seinem Buch von den Avantgardisten des 20. Jh. entwickelte Techniken und Formen verwendet. Damit war es möglich, die größte Grausamkeit des Jahrhunderts mit den literarischen Errungenschaften des Jahrhunderts zu dechiffrieren und so dem Leser näher zu bringen. Dies macht nachschrift unter anderem zu einem der interessantesten und wichtigsten Werke des Jahrhunderts und zu einem Werk, das zum Nachdenken über die literarische Präsentation von Völkermord anregt.“
Im Anschluss an die Lesung fand noch eine angeregte Diskussion mit der sehr interessierten Zuhörerschaft statt.