Als Reflexion des Internationalen Frauentags am 8. März widmete sich ein Round Table-Gespräch in der Residenz des österreichischen Botschafters in Seoul der Chancengleichheit der Geschlechter. Die aus Korea und Österreich stammende rein weibliche Diskussionsrunde setzte sich aus einer Rechtsanwältin, einer Direktorin eines Museums für Gegenwartskunst, einer Solo-Violinistin und einer Ausstellungskuratorin zusammen. Der bewusst klein gehaltene Rahmen erlaubte einen sehr offenen Meinungsaustausch und beleuchtete die Themenkreise Chancengleichheit im Bildungssystem, Aufgaben und Lastenteilung im Familienleben, das Geschlechtergefälle im Wirtschaftsleben, Gleichheit im Rechts- und Sozialsystem sowie geschlechterspezifische Unterschiede im Sprachgebrauch.
Zu den interessanten Aussagen zählte, dass die Welt der bildenden Kunst in Korea stark von Frauen geprägt ist, auch in Führungspositionen. Anders als in Österreich ist eine Sprachdebatte um das „Gendern“ in Korea nicht geläufig. Im Generationengefälle kommt auf Sprache gestützte Dominanz aber sehr wohl zum Ausdruck. Im Global Gender Gap Index nimmt Südkorea Platz 108 (von 154) ein, Österreich den 34. Platz.