„Von der Wand aus dem Narrativ von Marlen Haushofer zur Wand in der heutigen Welt!“
Als im Laufe der Proben für die Bühnenpremiere eine „Wand“ aus strengeren Maßnahmen das Leben um viele Möglichkeiten reduzierte, an die wir uns – ähnlich wie die Romanheldin – in der ohnehin recht begrenzten Pandemie-Welt gewöhnt hatten, entschied sich das Theater, die Inszenierung vorerst in den digitalen Raum des Internets zu übertragen, in dem wir uns neuerdings alle wie unter einer Glasglocke befinden.
Auf einer temporären Website werden innerhalb von zwei Monaten multimediale Beiträge veröffentlicht, mit denen sich fast der gesamte Weg aus „Die Wand“ zurücklegen lässt, in einer anderen zeitlichen Dimension als im Theater.
Das Experiment möchte weder den Roman in Gänze noch eine einzige „wahre“ Interpretation vermitteln. Es ist ein kollektiver Versuch, Fragmente aus „Die Wand“ innerhalb unserer begrenzten Realität zu evozieren, sodass auch die Besucher mit ihrem Alltagsleben daran mitwirken.