
Seit 1905 gilt in Frankreich das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat. Es regelt das Verhältnis zwischen Staat und Religion, indem es beide Bereiche streng trennt. Religion ist in Frankreich dementsprechend reine Privatsache. Im Vergleich dazu hat sich der deutsche Staat in seiner Verfassung verpflichtet, Religionen und Weltanschauungen „neutral“ zu begegnen. Der österreichische Staat ist zwar säkular, doch wurde das nie konkret festgeschrieben. Spätestens seit den dramatischen Ereignissen in Frankreich und Österreich stellt sich erneut die Frage nach dem Wert und der Wichtigkeit des französischen Modells der „laïcité“ sowie der in Österreich und Deutschland geltenden Säkularität.
Am 26. März 2021 hat das deutsch-französische Kulturzentrum in Rennes Expert*innen aus Frankreich, Deutschland und Österreich eingeladen, die über die verschiedenen Auffassungen in ihren Ländern diskutierten. Die Konferenz und die anschließende Diskussion wurden via Webinar mit Simultanverdolmetschung durchgeführt.
Österreichischer Referent war Prof. Dr. Stefan Hammer, Institut für Rechtsphilosophie der Universität Wien und Mitglied des Forschungszentrums „Religion and Transformation in Contemporary Society“.