Digitale Führung von 10. März – 23. April 2021 auf dem YouTube-Kanal des Österreichischen Kulturforum Bratislava.
Die Installation untersucht die Kuriosität digitaler Räume unseres Alltags. Besuchende bewegen sich in einer analogen Interpretation eines digitalen Raumes, wie er sonst mit Videokonferenz-Software erlebt wird.
Der digitale Raum hat sich in unseren neuen öffentlichen Raum verwandelt. Mit voreingestellten Hintergründen bietet die Software ein Werkzeug, mit dem wir das Erscheinungsbild unseres digitalen Raums anpassen können. Der neue öffentliche Raum ist eine Maske, die auf unseren alten privaten Raum gelegt wird. Er ist kitschig, fehlerhaft und verschwommen. Die fehlerhaften Filter vermischen auf seltsame Weise Vorder- und Hintergrund, sie überlappen ruhende und sich bewegende Objekte. Bizarre Dinge passieren in diesem neuen öffentlichen Raum: Manchmal fehlt der vortragenden Person ein Arm, ein anderes Mal taucht eine Katze aus dem Nichts auf; der neue öffentliche Raum beherbergt abgebrochene Körperteile und verzerrte Objekte. Die Ausstellung verwandelt diesen digitalen öffentlichen Raum in eine analoge Erfahrung. Der konzipierte Raum invertiert die Erfahrung einer Videokonferenz.
In der Ausstellung hingegen können sich Besuchende frei umher bewegen und erst durch ihre Bewegung werden der Raum und die Objekte in ihrer Dreidimensionalität vollständig erfasst. Im digitalen Raum werden die Objekte demontiert und auf den Bildschirm projiziert. Private Details werden durch die Kulisse verdeckt. Die Objekte in der Ausstellung erinnern an Haushaltsgegenstände, die wie im digitalen Raum verfremdet wurden. Besuchende können sie jedoch aus jeder Perspektive erforschen. Es gibt keine Limitierung in der Auflösung durch den Computermonitor. Besuchende entscheiden über den Betrachtungsabstand und die Details, die die Objekte erkennen lassen sollen.