QUARANTARIUM besteht aus den beiden Begriffen: Quarantäne und Aquarium. Die Wortschöpfung ist titelgebend für eine digitale Gruppenausstellung in Teheran mit der österreichischen Konzeptkünstlerin und Architektin Anita Steinwidder und dem österreichischen Fotografen Peter Garmusch, sowie dem iranischen Fotografen Sassan Abri.
Vom 1. bis zum 31. Dezember 2020 kann diese virtuell in einem 3D-Raum begehbare österreichisch-iranische Fotoausstellung über die Instagram-Seite und die Website des Österreichischen Kulturforums Teheran in Kooperation mit der Mohsen Galerie Teheran besucht werden.
Die Pandemie hat die Menschen weltweit gezwungen, sich in ihre Häuser einzuschließen, und all ihre Interaktionen und sozialen Kontakte sind auf die Bildschirme ihrer Smartphones und Computer reduziert. Quarantarium ist eine Metapher für unsere veränderte Welt, die auch uns selbst und unsere konventionellen Annahmen über die Welt verändert hat.
Anita Steinwidder berücksichtigt in ihren Arbeiten die physische und architektonische Dimension der Objekte und deutet abstrakte Formen in ihren bildnerischen Werken ganz neu (fotografiert durch: Klaus Fritsch). Hier in ihrer Serie: „Rekonstruktion – Mutter und Vater“ hat sie eine Reise in ihre Kindheit unternommen, um ihre entfremdete Kindheit am Land zu überdenken.
Peter Garmusch ist ein Fotokünstler, der es liebt, nahe und entlegene, für ihn fremde geografische Landstriche zu erkunden und Reisen zu unternehmen, ohne das Gefühl, selbst einen Heimatort zu haben. Durch die Pandemie liegen alle seine künstlerischen Pläne „auf Eis“. Seine physischen und geografischen Routen wurden zu imaginären und subjektiven Pfaden in seinem Studio in Wien. Dies hat zu der Serie: „Studio Vienna“ geführt. Die gefrorene Zunge kommt nicht zu Wort, der Magen tut sich mit dem Verdauen schwer, die Ohren hören, wenn überhaupt starre Narrative, die gefrorenen Hoden stellen die maskulin geprägte Gesellschaft und auch wieder die Männlichkeitskrise dar, aber auch die momentane Untätigkeit der Kunstschaffenden in pandemischen Zeiten. Alles scheint schockgefroren.
Sasan Abri ist ein iranischer Fotograf von Räumen, urbanen Stadtlandschaften und vergänglichen Momenten des Lebens. Um seine einzigartigen semi-impressionistischen Techniken in seiner „Nest“-Serie auszuführen, verschiebt er die Perspektive des Hintergrunds mit der des Vordergrunds. Menschliche Figuren in der Fotoserie sind verschwommen und pflanzliche Objekte sind verdeutlicht. Der Wechsel der Beziehung zwischen Subjekt und Objekt ist das Ergebnis der Überlegungen des Künstlers in Quarantäne, als er mehrere Monate lang seine selbstauferlegte Einsamkeit erlebte.