Karin Schmid “Taboo” / Kulturforum London

(c) Karin Schmid "Taboo"

Die österreichische Schriftstellerin und Performerin Karin Schmid präsentiert eine adaptierte Online-Version ihrer Ein-Frau-Theatershow TABOO.

Diese virtuelle Lesung gibt einen erschreckenden Einblick in die Arbeit der Protagonistin Käthe Petersen, einer wenig bekannten, aber sehr einflussreichen Leiterin einer Sozialabteilung in Hamburg während des Zweiten Weltkriegs. Käthe Petersen verfolgte Frauen, die ihrem Idealbild von Weiblichkeit nicht gerecht wurden. Zu ihrer Methode der Umerziehung “gefallener Frauen” gehörten Zwangssterilisation, Zwangsarbeit und Zwangsunterbringung. In ihrem Kampf gegen Geschlechtskrankheiten verfolgte sie ausschließlich Frauen, während der Staat auf Truppenübungsplätzen, an der Front und sogar in Konzentrationslagern Bordelle einrichtete. Die weibliche Sexualität wurde entweder unterdrückt oder ausgenutzt.

Vor dem Hintergrund der historischen Figur der Käthe Petersen stellt das TABOO das Konzept der weiblichen sexuellen Selbstbestimmung zur Diskussion. Das Stück thematisiert die Doppelmoral der Gesellschaft und will das Bewusstsein für Gewalt gegen Frauen schärfen.


Karin Schmid “Taboo”

www.acflondon.org/events/virtual-reading-taboo-karin-schmid/